Schöne gerade Zähne sehen attraktiv aus, die wenigsten Menschen haben aber von Natur aus makellose Zähne. Wer als Erwachsener noch eine Zahnfehlstellung korrigieren lassen möchte, will meistens keine Zahnspange mit auffälligen Metallbrackets mehr tragen. Dann bieten sich Aligner (engl. „align“ = ausrichten) als diskrete Alternative zur klassischen, festsitzenden Zahnspange an.
Aligner sind dünne, durchsichtige Kunststoffschienen, mit denen Zähne bewegt und Zahnfehlstellungen behoben werden können. Durch das transparente Material sind sie für andere Menschen kaum sichtbar. Sie lassen sich jederzeit herausnehmen, sei es zum Essen oder zur Zahnreinigung. Sie sind sehr komfortabel zu tragen und beeinträchtigen die Aussprache nicht, stellen also keine Einschränkung im täglichen Leben dar – weder beruflich noch privat.

Für wen ist eine Aligner-Therapie geeignet?

Durch die diskrete Behandlung sprechen Aligner auch diejenigen an, die sich bisher vor dem Tragen einer herkömmlichen Zahnspange gescheut haben. Das ist eine sehr positive Entwicklung, denn schiefe Zähne sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Zahnfehlstellungen können bei Nichtbehandlung zu Karies und Parodontitis sowie weiterreichenden körperlichen Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen führen.

Aligner sind vor allem für Korrekturen im Frontzahnbereich geeignet. Dazu zählen beispielsweise Zahnlücken, Engstände, Kreuzbiss, offener Biss und gekippte Zähne. Für aufwändige Korrekturen der Backenzähne reichen die Schienen nicht aus, dafür ist eine herkömmliche festsitzende Zahnspange notwendig.

Wie funktioniert eine Aligner-Therapie?

Zuerst sollten Sie einen Beratungstermin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren, um festzustellen, ob eine Aligner-Therapie bei Ihrer Zahnfehlstellung sinnvoll ist. Wenn das der Fall ist, wird zunächst ein Abdruck des Gebisses angefertigt. Auf dieser Grundlage werden in einem Labor mehrere hauchdünne Schienen aus transparentem Kunststoff hergestellt, die individuell und perfekt an Ihr Gebiss angepasst sind.
Etwa alle zwei Wochen ersetzen Sie die Schienen durch die nächsten, in der Form leicht veränderten Schienen. Ihre Zähne werden durch konstanten Druck schrittweise bewegt, so lange, bis die gewünschte Zahnstellung erreicht ist. Im Durchschnitt ist das nach etwa 6 Monaten der Fall. Dazu ist es wichtig, dass die Schienen 22 Stunden täglich getragen und nur zum Essen, Zähneputzen und Reinigen herausgenommen werden. Zwischendurch kommen Sie in regelmäßigen Abständen zur Schienenkontrolle in Ihre Zahnarztpraxis.

Nach Abschluss der Therapie sollte wie nach jeder Zahnspangen-Behandlung das Ergebnis durch einen Retainer gesichert werden. Das sind dünne Metalldrähte, die auf die Zahninnenseiten geklebt werden und so die Zähne in ihrer neuen Position festigen.

Welche Vorteile hat eine Aligner-Therapie im Vergleich zu einer Behandlung mit festsitzender Zahnspange?

  • Sie besitzen eine dezente Optik, andere Menschen nehmen die Schienen kaum wahr. Das wird vor allem von erwachsenen Patienten sehr geschätzt.
  • Aligner bieten einen hohen Tragekomfort. Dadurch, dass sie herausnehmbar sind, verursachen sie keine Druck- oder Wundstellen im Mund und sind unproblematisch beim Essen und Trinken
  • Sie lassen sich nach dem Herausnehmen gut reinigen und erschweren so nicht die tägliche Zahnhygiene.
  • Ihre Wirkungsweise ist schneller und effektiver als bei einer herkömmlichen Zahnspange und trotzdem sehr sanft – ohne Brackets, Klammern oder Schrauben.

Was kostet eine Aligner-Therapie?

Die Kosten sind abhängig vom Ausmaß der Zahnkorrektur und der Behandlungsdauer. Ihr Zahnarzt wird Sie hierzu entsprechend informieren. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Therapie nicht. Einige Privatkassen erstatten die Kosten, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Zahnschienen vorliegt. Informieren Sie sich unbedingt vor der Behandlung dazu bei Ihrer Krankenkasse.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ab wann ist eine Korrektur mit Alignern möglich?
Prinzipiell ist sie ab dem Zeitpunktmöglich, wenn alle Milchzähne durch bleibende Zähne ersetzt sind, also bereits im jugendlichen Alter. Trotzdem entscheiden sich wegen der unauffälligen Optik meistens Erwachsene für diese Form der Zahnkorrektur. Bei Jugendlichen kommen nach wie vor meistens die herkömmlichen festen Zahnspangen zum Einsatz.
Für wen sind Aligner nicht geeignet?
Die meisten Zahnfehlstellungen können damit korrigiert werden, aber es gibt Grenzen. Generell gut zu behandeln sind Zahnlücken, verdrehte Zähne sowie leichte Fälle von Über- oder Unterbiss. Nicht geeignet ist die Therapie, wenn aufgrund von Platzmangel im Kiefer die Zähne stark nach vorne oder hinten geneigt sind oder bei aufwändigen Korrekturen der Backenzähne.
Ist das Ergebnis dauerhaft?
Zur Sicherung des Ergebnisses sollte nach der Therapie ein Retainer eingesetzt werden. Dieser verhindert, dass sich die Zähne wieder in ihre ursprüngliche Position zurückbewegen. Darum sollte er auch mindestens einige Jahre lang getragen werden.
Worauf muss ich beim Essen und Trinken achten?
Da die Aligner vor den Mahlzeiten herausgenommen werden, können Sie dann alles essen, auch hartes oder klebriges Essen. Außer bei Wasser sollten Sie die Schienen auch zum Trinken herausnehmen, da sie sich sonst verfärben können.